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Beinahe Verdoppelung der Privatinsolvenzen in 2021!

Im Jahr 2021 ist die Zahl der Insolvenzen in Deutschland sprunghaft gestiegen. Währen es 2020 noch knapp 77.000 Insolvenzen gab, waren es 2021 erschütternde 122.000 Fälle.

Im Jahr 2021 ist die Zahl der Insolvenzen in Deutschland sprunghaft gestiegen. Währen es 2020 noch knapp 77.000 Insolvenzen gab, waren es 2021 erschütternde 122.000 Fälle.

Dieser exorbitante Anstieg beruht laut Creditreform ausschließlich auf einer extrem starken Zunahme der Verbraucherinsolvenzen (+80,9%) und sonstiger Insolvenzen (+70,2%). Den gegenüber stehen die Unternehmensinsolvenzen, welche um 10,8% zurückgegangen sind. Die Gründe hierfür liegen ziemlich klar auf der Hand.

 

Corona war’s

Der Rückgang der Unternehmensinsolvenzen fußt tatsächlich zum großen Teil auf den Auswirkungen der Corona-Pandemie bzw. den Corona-Hilfen durch den Staat. So konnten sich viele Firmen vor der Pleite retten. Allerdings besteht die Befürchtung, dass so auch viele Insolvenzen verschleppt wurden. Patrick-Ludwig Hantzsch, Sprecher der Creditreform merkt an: „Die Kehrseite der Medaille ist aber die wachsende Zahl an potentiellen Zombieunternehmen, deren Entstehen durch die weiter fortgeführte Subventionspolitik gefördert wird.“

 

Nachholeffekte wegen Gesetzesänderung

Der sprunghafte Anstieg der konsumenten- und sonstigen Insolvenzen wiederum liegt wo ganz anders: bei einer Gesetzesänderung. So wurde 2021 die Dauer des Restschuldverfahrens bei einer Privatinsolvenz von sechs auf drei Jahre halbiert. Diese Änderung scheinen viele Menschen abgewartet zu haben. Hierzu der Pressesprecher der Creditreform Hantzsch: „Mit dem Blick auf die Gesetzesänderung hatten im Vorjahr viele betroffene Verbraucher mit ihrem Insolvenzantrag noch gewartet. Nun ist es 2021 zu massiven Nachholeffekten gekommen.“

 

Fazit

Auch wenn die Verkürzung des Restschuldverfahrens grundsätzlich zu begrüßen ist, kann es auch eine falsche Sicherheit bzw. Sorglosigkeit fördern. Denn sie birgt große Risiken und Kosten. Die Schwierigkeiten komplizierter Antrags- und Genehmigungsverfahren sowie Abläufen bleiben – genauso wie die hohen Kosten und Hürden. So bleibt es auf alle Fälle eine wenig durchdachte Idee, es bei Überschuldung auf eine Privatinsolvenz bewusst ankommen zu lassen. Gut wäre es, sich erst umfassen beraten zu lassen und nachhaltigere Alternativen, welche die eigene Unabhängigkeit erhalten, zu prüfen.

 

Photo by Shubham Dhage on Unsplash

 

 

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