Interessante Ergebnisse des Schuldneratlas 2020.
Die Medien und die Politik werden nicht müde uns wissen zu lassen, dass Corona und Wirtschaft schlecht zusammen gehen. Lockdown, Konjunktureinbruch, Kurzarbeit etc., klar, dass da die Überschuldung in Deutschland steigt. Von wegen!
Der Schuldenatlas 2020, so wie jedes Jahr von der Auskunftei Creditreform herausgegeben, sagt tatsächlich das genaue Gegenteil. Denn während der Corona-Krise ist die Zahl der überschuldeten Menschen tatsächlich gesunken. So waren laut Creditreform im September 2020 70.000 Privatpersonen weniger davon betroffen als im Herbst 2019.
Verkehrte Welt, verrückte Zeit?
Auf den ersten Blick mag das so sein, aber wenn man genauer hinsieht, sind die Zahlen absolut nachvollziehbar und gleichzeitig auch ein warnendes Zeichen. Zwei Gründe für die sinkenden Schuldenzahlen führen die Autoren der Studie auf: Staatshilfen und Sparen. Der erste Grund, z. B. Kurzarbeitergeld oder die Hilfen für Unternehmen und Selbstständige, haben verhindert, dass vielen Menschen das Einkommen komplett weggebrochen ist. Immerhin 7 Millionen waren oder sind in Kurzarbeit. Daraus resultierte, zum Teil, der zweite Grund. Die Menschen geben einfach weniger Geld aus, hielten Investitionen bzw. Anschaffungen zurück und konsumierten einfach weniger. Aber nicht nur, weil sie auf Staatshilfen angewiesen sind, sondern auch aus Angst davor bzw. der Furcht vor „schlechten Zeiten“. So weit so überraschend, aber logisch.
Das dicke Ende.
Das Problem mit dem sparen ist, dass sich dies nur die besser Bemittelten leisten können, diejenigen, die sich sparen leisten können. Alle anderen, die quasi von der Hand in den Mund leben, sind stark gefährdet. Und was, wenn aus der Kurzarbeit doch eine Arbeitslosigkeit wird oder das Kurzarbeitergeld ausläuft? Dann passiert das, was f bereits für 2020 erwartet wurde: steigende Schuldenzahlen. Dann eben erst 2021. Und wieder wird es die schwächsten und unachtsamsten am härtesten treffen.
Sollten Sie Probleme mit Schulden haben, finden Sie Ansprechpartner hier.





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